Das wissenschaftliche Arbeiten erfordert das Zitieren von Quellen. Man könnte fast sagen, es ist das Arbeiten mit Quellen, das viele erst noch lernen müssen. Der Grundsatz ist einfach: Wer fremde Gedanken oder bereits verwertete Informationen in seine eigene Arbeit einfließen lässt, ohne diese richtig zu kennzeichnen, der handelt nicht nur nicht anständig, sondern auch nicht wissenschaftlich. Und natürlich gibt es noch die wichtige Ergänzung: Wer Quellen nicht richtig angibt, könnte unter Umständen auch die eine oder andere „Plagiatsgefahr“ mit sich herumschleppen.
Häufige Fehler beim Zitieren
- Unzureichende Quellenangabe
Ein Fehler, den viele Autoren machen, ist das ganzes Auslassen von Quellenangaben. Dies wird als Plagiat betrachtet und kann schwerwiegende Konsequenzen haben. Es ist unerlässlich, jede Information, die nicht aus dem eigenen Wissen stammt, so zu kennzeichnen, dass der Eindruck, dies sei eigene Leistung, nicht erweckt wird.
- Falsche Formatierung
Jeder Zitierstil hat eigene spezifische Regeln für die Formatierung. Ein häufiger Fehler betrifft das inkonsistente Anwenden dieser Regeln. Ein Beispiel: Die Anforderungen an die Schreibweise der Autorennamen, der Erscheinungsjahre und der Seitenzahlen können in den verschiedenen Stilen unterschiedlich sein und werden von vielen nicht genau genug beachtet.
- Fehlende Informationen
Häufig tragen Studierende nicht sämtliche Informationen zusammen, die zur Identifizierung einer Quelle unabdingbar sind. Infolgedessen kann die Quelle nicht nachverfolgt werden. Das führt dazu, dass die wissenschaftliche Integrität der Arbeit infrage gestellt wird.
- Verwechslung der Stile
Manche Studierenden verwenden innerhalb einer einzigen Arbeit verschiedene Zitate-Stile, was sehr verwirrend ist. Man wählt am besten einen Zitier-Stil aus und muss den dann auch einheitlich und durchgängig in der gesamten Arbeit anwenden.
- Zu viel Zitieren
Quellen zu zitieren, ist wichtig, aber übertriebenes Zitieren kann die Gedankenlinie empfindlich stören und das Werk wirklichkeitsnah erscheinen lassen. Abgesehen von dem Problem der Plausibilität kann auch der Anschein der Unausgesprochenheit erweckt werden, wenn zu viel zitiert wird.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur korrekten Quellenangabe
- Auswahl des Zitierstils
Wählen Sie den Zitierstil, bevor Sie mit dem Schreibprozess beginnen. Die für nahezu alle Disziplinen und spezifischen Aufgaben vorgeschriebenen Stile sind:
- APA — American Psychological Association
- MLA — Modern Language Association
- Achten Sie darauf, sich über die spezifischen Vorgaben jeder Stilrichtung zu informieren.
- Quellen recherchieren und notieren
Beschaffen Sie die gesamten relevanten Materialien. Schaffen Sie eine Basis im Hinblick auf Ihre Arbeit. Nutzen Sie dazu in erster Linie die Literatur, die Ihnen als Forscherin oder Forscher zugänglich ist. Holen Sie sich auch die interne bzw. externe Bibliothek, die Sie an Ihrer Hochschule nutzen können, zur Hilfe.
- Zitate im Text einfügen
Es gibt verschiedene Regeln für Zitate im Text, die je nach Zitierstil unterschiedlich sind.
- APA Style: For direct quotations, the author’s last name, the year of publication, and the page number are included in parentheses (e.g., Smith, 2019, p. 23). For paraphrases, only the author’s last name and the year are needed (e.g., Smith, 2019).
- MLA-Stil: Der Nachname des Autors und die Seitenzahl sind in Klammern anzugeben (z.B. Müller 15). Das Jahr der Veröffentlichung ist nicht nötig.
- Literaturverzeichnis erstellen
Ein Literaturverzeichnis, in dem sämtliche zitierte Literatur aufgeführt ist, muss am Ende der Arbeit vorgelegt werden. Der von Ihnen angegebene Text ist im APA-Stil verfasst und gibt den Inhalt sehr deutlich wieder. Es ist jedoch wichtig, diesbezüglich auch andere Stile der Quellangabe zu betrachten, um nicht in eine Festlegung auf nur einen Stil abzugleiten. Eine gute wissenschaftliche Arbeit zeigt grundlegende Kenntnisse über die verschiedenen Formate zur Quellangabe.
Hier einige Beispiele für die verschiedenen Stile:
- MLA-Stil: Hier erfolgt ebenfalls die alphabetische Sortierung. Die grundlegende Formatierung lautet: Nachname, Vorname. Titel des Werkes. Verlag, Jahr.
- Überprüfung und Korrektur
Überprüfen Sie alle Zitate und das Literaturverzeichnis in Ihrer Arbeit, bevor Sie sie einreichen. Stellen Sie sicher, dass alle Quellen korrekt angegeben sind und dass Sie die Formatierungsrichtlinien des von Ihnen gewählten Stils für alle Textstellen einhalten, die von der Norm abweichen. Eine Checkliste kann Ihnen vielleicht dabei helfen, nichts zu übersehen.
Fazit
Die Richtigkeit der Zitation in wissenschaftlichen Arbeiten wirkt sich unmittelbar auf die Glaubwürdigkeit und Integrität der Arbeit aus. Häufig hat, auch in drei der letzten vier als Bestseller erschienenen Ratgebern, die „Wissenschaftslehre“ von Karl R. Popper (2002) als Errungenschaft schlechthin zur Zitation:
- Sie ist klar;
- sie ist einfach;
- sie wird meist richtig verstanden.
Das Zitat ist in einer derartigen Formulierung stets ein schwacher Indikator, ob und in welchem Umfang der Inhalt eines nicht selbst verfassten Werks (hier einer Idee) in das eigene eingeflossen ist.